Der Boden

Boden ist ein wertvolles Gut mit dem sorgsam umgegangen werden muß. Wird er weggeweht oder weggeschwemmt ist er unwiederbringlich verloren. Die Bildung eines Zentimeter Lehmbodens dauert ca. 100 Jahre. Viele Böden entwickeln sich noch langsamer. Es lohnt sich also auf seinen Boden zu achten.

Bodenarten

Die Hauptbodenarten sind Sand, Schluff und Ton. Unterarten, wie Lehm, sind Mischungen aus diesen Hauptarten. Sie unterscheiden sich in ihren Eigenschaften. Die landwirtschaftliche Bearbeitung muß genau darauf abgestimmt werden damit auf den einzelnen Bodenarten, die sich durch Bodennährstoffgehalte und pH-Wert unterscheiden, optimale Erträge erzielt werden können.

Bodenaufbau

Im Oberboden (ca. 15cm tief) werden durch Bodenlebewesen ständig organische Substanz und mineralische Bestandteile ab- bzw. umgebaut und vermischt. Auf diese Weise bildet sich Humus. Bis in diese Tiefe von 15 cm dringt Luftsauerstoff in den Boden ein und bildet die Grundlage für die Lebewesen. Der Oberboden sollte durch mechanische Eingriffe nicht so tief umgeschichtet werden, das den Lebewesen durch Sauerstoffentzug die Lebensgrundlage entzogen wird.

Der Unterboden besteht hauptsächlich aus verwittertem Gestein, in das durch Niederschläge Stoffe, u.a. Humus, aus dem Oberboden eingewaschen werden. Der Humusgehalt nimmt mit zunehmender Tiefe ab.

Das Ausgangsgestein bildet in einem Jahrtausende andauernden Erosionsprozess den Nachschub für die Bodenentwicklung.

Bodenlebewesen (Edaphon)

Zu den lebenden Organismen gehören Bakterien, Kleinstlebewesen, kleine Säugetiere und Pilze. Sie sind in ihrer Gesamtheit ein wichtiger Faktor für den Kompostierungsprozess im Boden und damit für die Bodenqualität.

Bakterien: Die Bodenmikroorganismen weisen eine enorme Vielfalt aus. Es gibt viele tausend Arten. Sie sind als Zersetzer im Stande organisches Material in anorganisches zu verarbeiten und den Pflanzen als Nährsalze zur Verfügung zu stellen. Bakterien sind mit einem Anteil von ca. 40% eine der größten Gruppen der Mikrofauna.

Kleinstlebewesen: Bodenorganismen sind z.B. Amöben, Fadenwürmer, Springschwänze, Hornmilben, Regenwürmer, Asseln und Wenigborster (Enchyträen). Diese sogenannten Zersetzer (Destruenten) tragen mit ihren Ausscheidungen erheblich zur Humusbildung bei. Diese Gruppe hat ca. 20% Anteil an der Mikrofauna.

Kleine Säugetiere: Wühlmäuse, Spitzmäuse und Maulwürfe. Erstere gehören zu den Schädlingen da sie als Vegetarier schwere Schäden an Wurzegemüsen und anderen Nutzpflanzen verursachen. Letztere sind Insektenfresser und damit Nützlinge. Der Maulwurf steht unter Naturschutz. Sie sorgen durch ihre Gangsysteme für eine Umschichtung und Durchlüftung des Bodens. Ihr Anteil ist vergleichsweise gering im Verhältnis zu den anderen Gruppen.

Pilze und Bodenalgen: Pilze gehören zur größten Gruppe der Zersetzer. Sie können auch sehr komplexe Verbindungen aufspalten und zu Humus verarbeiten. Eine sehr große Gruppe der Pilze lebt in Symbiose (Mykorrhiza) mit Pflanzen und versorgt diese mit Nährstoffen. Bodenalgen, die Photosynthese betreiben leben gerne in Symbiose mit Pilzen und versorgen diese mit Nährstoffen. Der Anteil der Gruppe Pilze und Bodenalgen ist mit ca.40% ähnlich groß wie der Gruppe, der Bakterien.

Bodenlebewesen reagieren sehr empfindlich auf Agrarchemie und Antibiotikarückstände, die in den Boden geschwemmt werden. Daher sollte Chemie sehr gezielt und sparsam eingesetzt werden, damit die Bodenfauna gesund bleibt.