Warum Saatgutbehandlung?


Durch den immer enger werden Handlungsspielraum für die praktische Landwirtschaft auf Grundlage der Agrarpolitik und Forderungen aus der Bevölkerung und Umweltverbänden kommen Ertragsnachteile. Eine Alternative diese zu verringern sehen wir unter anderem in der Möglichkeit einer Saatgutbehandlung.

Eine der bereits umgesetzten Regulierungen ist z.B. das Verbot von Neonicotinoid oder die kurz vor ihrer Verabschiedung stehende Regelung zum begrenzten Einsatz von Stickstoff.

Bereits heute sind Produkte wie Bakterien welche Stickstoff binden, Pathogene reduzieren oder Nährstoffe zur Saatgutbehandlung am Markt verfügbar. Die Palette dieser Produckte wird in den kommenden Jahren deutlich zunehmen.

Die am Markt verfügbare Technik zur Behandlung von Saatgut ist fast ausschließlich für die Behandlung von Getreide geeignet. Die Einstiegspreise dieser Technik bewegen sich um die 10 Tausend Euro.

Um Betrieben aus dem Bereich der Landwirtschaft die Möglichkeit zu geben nahezu alle Arten von Saatgut schonend und ohne mechanische Zwangsbelastung wie z.B. durch eine Förderschnecke zu behandeln, haben wir die Behandlungstrommel BT100 entwickelt. Diese ist günstiger als die oben genannten Maschinen.

Die ersten in Serie gebauten Maschinen sind seit 2015 im Einsatz. So konnten bei Raps und Getreide zwischen 22kg und 33kg Stickstoff zu jeweiligen Kosten von 4,50 €/ha bis 12,50 €/ha eingespart werden. Die Mehrerträge gegenüber den Vergleichsflächen liegen zwischen 2dt/ha und 4,5 dt/ha.

Das Rapssaatgut haben wir zusätzlich mit verschiedenen ätherischen ölen behandelt, welche sich als gute Vergrämungsmittel gegen den Rapserdfloh eignen. Der Anteil an Bakterien und Nährstoffen in der Impflösung bewirkt einen vitaleren und schnelleren Feldaufgang gegenüber der Vergleichsfläche, folglich wird die kritische Phase des Erdflohbefalls deutlich schneller durchwachsen.

Beim Anbau von Silomais wurden nur durch Saatgutbehandlung Mehrerträge von ca. 2 t/ha mittels Ertragskartierung nachgewiesen.